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Anwendungsbeispiele:
Mikroskopie lebender Mikroorganismen (z.B. Plankton, Belebtschlammflocken aus Kläranlagen u.s.w.) oder anorganischer Partikel in Lösung. Micro Life ermöglicht morphologische Langzeitstudien an Mikroorganismen für Wissenschaft und Unterricht. Manipulationen, wie z.B. Fütterung, Vitalfärbungen oder Narkotisieren agiler Organismen können durch Einbringen der Reagenzien in die Gefäße während mikroskopischer Beobachtung durchgeführt werden. Lagerung von Lebendproben in Kühlschränken, Bebrütungen, radiologische Manipulationen und Sterilisierfähigkeit sind weitere Anwendungsmöglichkeiten. Durch Einfüllen organischen Materials (z.B. ausgedrückte Pflanzenreste, abgeschabter Aufwuchs aus Tümpeln) in Micro Life, hat man bereits ein Dauerpräparat hergestellt, mit dem das "Leben im Wassertropfen" bis zu mehrere Monate lang beobachtet werden kann. In einer Nährlösung aus Erdabkochung, bei indirektem Licht unter Zimmertemperatur aufbewahrt, sind Kulturen des Augenflagellaten Euglena ca. 1 Jahr in Micro Life haltbar. Im Lichtstrahlengang eines Mikroskops kann die phototaktische Reaktion dieser lichtsuchenden agilen Organismen beobachtet werden. Ein weiteres Beispiel, Organismen in Micro Life dauerhaft zu halten und Nahrungsaufnahme, Fortpflanzung u.s.w. zu studieren, ist die Kultur des einzelligen Lidtierchens Blepharisma japonicum. Die Lidtierchen-Kultur im Micro Life-Objektträger wird bei Zimmertemperatur dunkel aufbewahrt und einmal wöchentlich gefüttert. Dies erfolgt durch Austausch eines Tropfens bakterienhaltiger Nährlösung mit der Pipette. Organismen wie z.B. Amöben, versch. Ciliaten, Rädertierchen und Zieraigen können als Lebensgemeinschaften zusammengeführt und als Mikro - Aquarium gehalten und beobachtet werden. Ein mit Micro Life einfach durchzuführender Versuch, der die Reaktion von Einzellern auf elektrische Reize zeigt, ist die Galvanotaxis mit Pantoffeltierchen. Hierzu werden dünne Stromleiter in beide Gefäße geführt und mit den Schraubverschlüssen festgedreht. Der Anschluss einer Gleichstromquelle (3 bis 10 Volt) läßt die Organismen zum Minuspol schwimmen. Das Umpolen bewirkt sofortige Umkehr und erneutes Schwimmen zur Kathode. Micro Life kann auch dazu verwendet werden, Partikel in Lösung mit Lupen zu untersuchen.


Technische Daten:
Objektträger: 76mm x 26mm x 1 mm
Volumen der Gefäße: je 1 ml
Gefäßverschlüsse: Schraubkappen mit Teflondichtungen
Beobachtungsfeldgröße: 40mm x 8 mm x 0,25mm
Obere Deckscheibe: Deckglas 0,17 mm
Sterilisierfähigkeit: Dampf 134 Grad C.


Funktion und Handhabung:

Micro Life- Objektträger funktionieren nach dem physikalischen Prinzip kommunizierender Röhren - hierbei sind zwei Gefäße mit einer Flachkapillare, die als Beobachtungsfeld für mikroskopische Untersuchungen dient, verbunden. Flüssigkeit mit den zu untersuchenden Partikeln wird in ein Gefäß gefüllt. Durch Aufdrehen des zweiten Verschlusses erfolgt ein Druckausgleich, der den Einfluß in das Beobachtungsfeld bewirkt. Hier befinden sich die Partikel in geeigneter Tiefenschärfe für mikroskopische Beobachtungen. Zudrehen des Verschlusses verlangsamt oder stoppt den Vorgang des Durchflusses. Dies kann während des Mikroskopierens erfolgen, bis der Flüssigkeitsstand ausgeglichen ist. Partikel, die sich als Bodensatz in den Gefäßen befinden, können durch Schräghalten in das Beobachtungsfeld geschwemmt werden. Eintrieb zäher Flüssigkeiten oder Durchmischung eingebrachter Substanzen kann durch Pumpbewegungen der dichtend in die Gefäße gesteckten Spezialpipette erfolgen. Weiterhin können mit dieser Funktion Partikel wieder ausgetrieben und Micro Life nach Gebrauch, einfach unter Wasser gehalten, vor Wiederverwendung gereinigt werden. Ausschütteln entfernt Flüssigkeitsreste nach der Reinigung aus den Gefäßen. Wenn Micro Life mit einem Kreuztisch verwendet wird, können auf dem Beobachtungsfeld angebrachte Markierungen das Ende des Längsweges während des Mikroskopierens anzeigen. Bei Objektivwechsel ist am Nonius des Kreuztisches die Stelle zu merken, um sie nach Verschiebung und Revolverdrehung wiederzufinden.



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